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Mondproben?

Chang'e 5 und 6 Mondsonden liefert Mondgestein von der Rückseite des Mondes auch nach Köln?!

Modell des Satelliten Chang'e 6

Im Winter 2020 und Sommer 2024 haben die chinesischen Raumfahrtmissionen Chang'e 5 und 6 Gesteinsproben vom Mond gesammelt und erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder frisches Mondgestein zur Erde zurückgebracht. Chang'e 6 sogar von der Rückseite des Mondes. Die Chang'e 6 Proben sind die ersten von der Rückseite des Mondes überhaupt.

Nach drei Jahren werden diese einzigartigen Proben auch Forschenden außerhalb Chinas zur Verfügung gestellt. Prof. Carsten Münker hat einen Antrag bei der Chinesischen Raumfahrtagentur CNSA gestellt, um zunächst einmal Mondproben von der Chang'e 5 Mission zu bekommen. Es geht um 2g des wertvollen Gesteins, das die Arbeitsgruppe Geo-/Kosmochemie um Carsten Münker analysieren möchte, um neue Erkenntnisse z.B. über die geologischen Besonderheiten von Teilen des Mondes zu gewinnen, auf denen noch kein Raumschiff gelandet ist. Das Kölner Team hat 20 Jahre Erfahrung in der Untersuchung von Mondgesteinen und arbeitet seit langem bereits erfolgreich mit der amerikanischen NASA zusammen, die in den 70er Jahren 350 kg Mondgestein zur Erde gebracht hat.

Am 4.12.2024 kam eine 11-köpfige Delegation der chinesischen CNSA (Chinese National Space Administration) zu Besuch in das Institut für Geologie und Mineralogie, um die Antragsteller persönlich zu treffen. Neben den Geologen und Kosmochemikern verfolgten auch der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Georg Bareth und Katja Yang, Leiterin der Abteilung für internationale Angelegenheiten, die Berichte über die erfolgreiche Mission Chang'e 6 sowie zukünftigen Missionen der CNSA, die im Aufbau einer permanenten Mondbasis münden sollen.

Nach einem Überblick über die wissenschaftliche Expertise in der Kölner Arbeitsgruppe nahm die chinesische Delegation sehr interessiert an der Labor-Führung zu den Massenspektrometern und den Reinraumlaboren zur Probenaufbereitung teil, wobei die Silmutan-Übersetzungen durch Dr. Ruiyu Yang und Dr. Xiaoyu Zhou aus der Arbeitsgruppe Geo-/Kosmochemie sehr hilfreich war.

Als Höhepunkt verkündete der stellvertretende Leiter der CNSA, dass der Kölner Antrag wissenschaftlich bewilligt ist und nunmehr zur finalen Freigabe im chinesischen Außenministerium liegt. Von Kölner Seite ein weiterer Höhepunkt was sicherlich die Übergabe eines Modells der Chang'e 6 Lunar Probe, das im GeoMuseum einen Ehrenplatz erhalten wird.

Nun hoffen wir auf die finalen positiven Nachrichten aus China, wann wir in der Universität zu Köln den endgültigen Zuschlag für die Mondproben erhalten.

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